Die politische Bildung hat am Riemenschneider-Gymnasium eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Unser Ziel ist es die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu mündigen und kritischen Staatsbürgern zu unterstützen.
Das Kollegium legt einen großen Wert auf die Implementierung einer politischen Kultur und eines reflektierten Demokratieverständnisses. Hierzu zählen die Akzeptanz demokratischer Mehrheiten, das Herausbilden einer Ambiguitätstoleranz und die Sensibilisierung für besondere Situationen von Minderheiten. Im Folgenden werden in einer Zusammenstellung Projekte und Aktivitäten aufgeführt, die an unserer Schule fest institutionalisiert sind. Diese Aktivitäten finden entweder regelmäßig oder anlassbezogen statt (z.B. Juniorwahl). Das Kollegium bekennt sich dazu, dass politische Bildung ein bedeutendes Ziel aller Fächer und der gesamten Schulgemeinschaft ist.
A) Gelebte Demokratie am RIG
- Demokratische Wahl der Schülersprecher*Innen mit Wahlkampf
- Demokratische Abstimmungen in Klassen- und Lehrerkonferenzen
- Mitbestimmung verschiedener Interessengruppen im Schulforum
- Aktive SMV am RIG
- Demokratische Wahlen der Klassensprecher*Innen
B) Politik und Gesellschaft als Leitfach der politischen Bildung:
- Beutelsbacher Konsens von 1976
- Überwältigungsverbot der Lehrkraft
- Was in Politik und Gesellschaft kontrovers ist, soll auf im Unterricht kontrovers erscheinen
- Die Schülerin/ Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren
- Politische Inhalte der Lehrpläne: u.a. Grundgesetz, politisches System der BRD, Soziale Ungleichheit, Sozialstaat, demokratischer Verfassungsstaat, Zukunft und Bedrohungen der Demokratie, Außenpolitik, …
- Juniorwahlen (begleitend zu den aktuellen Wahlen auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene im Rahmen einer politischen Bildungswoche (10./11. JGS. + OGS)
- W-Seminare zu aktuellen politischen Themen (z.B. Europa 2019/2021, Soziale Ungleichheit 2021/2023)
C) Gesellschaftswissenschaften: Geschichte, Wirtschaft und Recht, Ethik, Religion
- Politische Inhalte der Lehrpläne:
- Geschichte: u.a. Entwicklung der Demokratie von der Antike bis heute
- Wirtschaft und Recht: u.a. Soziale Marktwirtschaft, Steuern und soziale Sicherung, Öffentliches Recht als Handlungsrahme (Strafrecht, Rechtsstaat)
Ethik: u.a. Arbeitsethik, Friedensethik und politische Ethik
- Jährliche Fahrt nach Dachau bzw. Flossenbürg in der 9. Jahrgangsstufe
Vernetzung mit dem Fach Religion
- Kumulativer Aufbau von kommunikativer Kompetenz: Debatten zu aktuellen politischen Themen (BGE, Vermögenssteuer, …) als Teil der Politik und Wirtschaft- und Rechtsunterrichts
- Zeitzeugenvorträge (v.a. im Fach Geschichte)
- Jährliche (erfolgreiche) Teilnahme an politischen Wettbewerben (Schülerwettbewerb der bpb, Europäischer Wettbewerb, Wettbewerb Spurensuche)
- Poster-Ausstellungen zu aktuellen zeitpolitischen Themen (aktuell: Wiedervereinigung) unter Federführung von Frau Farrenkopf
D) Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Natur und Technik:
- Mathematik:
- u.a. Statistik und deren Wirkung (u.a. Entstehung von Infektionsschutzverordnungen)
- KlassenCheckUP! der bpb
- Naturwissenschaften:
- Würde des Menschen in der Medizin
- BNE (z.B. Energieträger)
- Gentechnik
- Ethische Fragen der Naturwissenschaften: Abtreibung, Sterbehilfe, Klimawandel, Organspende
E) Fremdsprachen:
- Politische Inhalte der Lehrpläne: z.B. Länderkunde in Spanisch, Französisch & Englisch
- Schüleraustausche (Frankreich, Italien, Irland)
- Gemeinsame Fahrt mit französischen Austauschschülern nach Nürnberg (Reichsparteitaggelände, Dokumentationszentrum)
- Thementage (z.B. Deutsch-Französischer Tag)
- Rhetorik im Schulfach Latein
- Antrag auf Akkreditierung als Erasmus-Schule (u.a. Förderung der kulturellen Sensibilität & eines gesellschaftspolitischen Bewusstseins)
F) Musik, Sport und Kunst:
- Politische Inhalte der Lehrpläne:
- Musik: Musik im Dienst politischer Ideen (11./12. Musik)
- Sport: u.a. Ernährung
- Spendenaktion „World Bicycling Relief“ des P-Seminars Sport
- Musikalische Bildung für alle Schüler*Innen durch breites Wahlkursprogramm (auch aufgrund der Seminare)
- Brundibar (Theater)
- Kunst: z.B. Bedeutung von Denkmälern, Bauwerken und Kunst in ihrer politischen Wirkung
- Sport: Fair Play, Themenwahl im Sport Additum (Vergabe Olympische Spiele)
- P-Seminare: z.B. Mehrgenerationenhaus
G) Extracurriculare Aktivitäten:
- Politische Projekte: Antisemitismus-Projekt (in Verbindung mit Anschlag in Halle a.d. Saale)
- Internationale Theaterprojekte (u.a. mit schwedischer Schülergruppe in Kooperation mit dem Theater Mainfranken)
- Schule ohne Rassismus (Schutz von Minderheiten)
u.a. Filmprojekt SMV (Say no to Racism)
- Aktive Schülerzeitung (u.a. Artikel zu Feminismus)
- Theater am RIG:
- Theaterklassen am RIG in der Unterstufe
- Theater als Wahlfach: politische Theaterstückstücke in Mittel- und Oberstufe (z.B. Brecht)
- Kooperation mit dem Bistum Mwanza (z.B. Spendenaktion beim Sommerfest, geplante wechselseitige Besuche)
- Weihnachtstrucker (Zielländer Rumänien, Albanien, Bosnien)
- Mitarbeit bei Liebe im Karton im Rahmen der OGS
- Teilnahme am Programm „Botschafter Bayerns“
- Zammgrauft-Programm in den 8. Klassen (Prävention von Gewalt)
- Stipendienprogramme:
- SchuleWirtschaft des bbw
- Socialpolitik e.V.
H) Politische Bildung als Teil der Ausbildung der Studienreferendare:
- Fach Grundfragen der staatsbürgerlichen Bildung mit neuem Ausbildungsplan (ab 2022 gültig)
- Politisches Verhalten der Referendare im Unterricht (u.a. Beutelsbacher Konsens)
- Möglichkeit der Zulassungsarbeit zum 2. Staatsexamen mit politischem Schwerpunkt; Arbeit kann vom Seminarlehrer Grundfragen der politischen Bildung (mit)betreut werden
- Sonderveranstaltungen (Besuch von Vorträgen, Ausstellungen; soweit möglich, auch Veranstaltungen außerhalb der Schule zur praktischen politischen Arbeit im Unterricht)
- Anregungen zur Zusammenarbeit und zum gegenseitigen Austausch von Studienreferendar*innen und Schülergremien wie z.B. SMV
- Zielvereinbarung: Referendar*innen sollen darin bestärkt werden, (noch stärker als bisher) Unterrichtsstunden mit explizit politischen Inhalten in ihren Unterrichtsfächern zu halten, aber auch die politische Dimension des Schulalltags zu verinnerlichen. Hierbei werden sie von den Seminarlehrkräften im Besonderen unterstützt.